Im kleinen Küstenort führt eine bergige Straße hinunter zum Hafen. Winzig wirkende Fachwerkhäuschen entzücken mich. Ihre Fenster geben den Blick ins Innere frei und lassen die Gemütlichkeit der eingerichteten Räumlichkeiten erahnen. Kurz stelle ich mir das Knarren von Dielen vor und fühle mich zärtlich an Oma erinnert. Wenn wir telefonierten, konnte ich anhand der Dielengeräusche ausmachen, in welchem Raum sich Oma gerade befand. Oft ließ ich meine Spekulation über ihren Aufenthaltsort in unsere Unterhaltung einfließen. Oma reagierte dann in gewohnter Weise. Sie lachte ein wenig ins Telefon und bestaunte mein feines Gehör. Während ich an den kleinen Häuschen vorbeigehe, vermisse ich dieses großmütterliche Staunen. Und kurz scheint es so, als würde es jetzt hier zu Hause sein.
16.09.2020
~ Leipzina
Veröffentlicht von Leipzina
Etwas von mir zu erzählen, das fiel mir noch nie schwer, hier die richtigen Worte zu finden, das ist dennoch eine kleine Herausforderung. Vielleicht zunächst das Wichtigste für diese Seite: Ich schreibe gern. Für mich ist das Schreiben wie die „Erschaffung“ eines kleines Ausschnitts, ja eines Fensters, in meine Wahrnehmung und mein Erleben. Dabei macht es mir große Freude auf die Suche nach den richtigen Worten zu gehen. Das Beschreiben mag ich sehr. Auch und besonders weil es die Phantasie so wunderbar antreiben, bereichern, damit auf besondere Weise berühren und etwas in Bewegung bringen kann. Alle Beiträge von Leipzina anzeigen