Unterwegs begegnet mir ein älterer Herr auf einem Damenrad. Eine stark getönte Sonnenbrille versteckt seine Augen. Auf dem Kopf trägt er einen weißen Motorradhelm. Langsam rollt er die Rathausstraße entlang. Erst im Vorbeifahren bemerke ich die zwei Spiegel am Lenker, die er gekonnt während des Abbiegens einsetzt. Alles wirkt so, als fehlten lediglich die Geräusche des Motorrades. Mir gefällt das kompromissbereite Festhalten an scheinbar Vergangenem.
29.05.2020
~ Leipzina
Veröffentlicht von Leipzina
Etwas von mir zu erzählen, das fiel mir noch nie schwer, hier die richtigen Worte zu finden - das ist dennoch eine kleine Herausforderung. Vielleicht zunächst das Wichtigste für diese Seite: Ich schreibe gern. Für mich ist das Schreiben wie die „Erschaffung“ eines kleines Ausschnitts, ja eines Fensters, in meine Wahrnehmung und mein Erleben. Dabei macht es mir große Freude auf die Suche nach den richtigen Worten zu gehen. Das Beschreiben mag ich sehr. Auch und besonders weil es die Phantasie so wunderbar antreiben, bereichern, damit auf besondere Weise berühren und etwas in Bewegung bringen kann. Alle Beiträge von Leipzina anzeigen
Also das Bild mag ich sehr, sehe den Typ geradezu vor mir. Nur begreife ich nicht, wie man die „Spiegel am Lenker gekonnt während des Abbiegens einsetzt“. Blinker am Lenker, oaky, aber Spiegel? Um nach hinten zu gucken? Bitte um Aufklärung!
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