Im Wald begegnet mir ein junges Paar mit Kinderwagen. Mir fällt auf, dass beide gemeinsam den Wagen schieben. Die Verbundenheit, die davon ausgeht, wirkt beim näheren Betrachten des Elternpaares wie ein Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen. Der Mann schaut stumm in den Wagen, die Frau betroffen auf den Boden. Sie sieht verweint aus und die Blässe ihrer Haut findet sich im hellen Stoff des Sommerkleides wieder. Die Schönheit des Kleides und der Glanz des neuen Kinderwagens potenzieren sich zu einer Ablenkung vom eigentlichen, deren Melancholie sich unbemerkt mit den Rädern des Wagens mitzudrehen scheint.
27.05.2020
~ Leipzina
Veröffentlicht von Leipzina
Etwas von mir zu erzählen, das fiel mir noch nie schwer, hier die richtigen Worte zu finden, das ist dennoch eine kleine Herausforderung. Vielleicht zunächst das Wichtigste für diese Seite: Ich schreibe gern. Für mich ist das Schreiben wie die „Erschaffung“ eines kleines Ausschnitts, ja eines Fensters, in meine Wahrnehmung und mein Erleben. Dabei macht es mir große Freude auf die Suche nach den richtigen Worten zu gehen. Das Beschreiben mag ich sehr. Auch und besonders weil es die Phantasie so wunderbar antreiben, bereichern, damit auf besondere Weise berühren und etwas in Bewegung bringen kann. Alle Beiträge von Leipzina anzeigen
Sieht do aus das es nicht gewollt war.
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