Im Friseursalon werde ich gebeten, gleich Platz zu nehmen. Ich mag diese Gelegenheit, in der ich mich länger als gewohnt im Spiegel betrachten kann, ohne dass es mir unangenehm ist, weil jemand dabei ist. Im Fahrstuhl sieht das anders aus. Da sind diese Momente nur von kurzer Dauer und sie haben etwas von dem Gefühl, gleich erwischt zu werden. Auf dem Friseurstuhl hat der Blick in den Spiegel so etwas angenehm beiläufiges. Manchmal beobachte ich auch die Friseurin oder sie hält während der Unterhaltung kurz inne, sieht in den Spiegel und dann treffen sich unsere Blicke. Diese Situationen sind so seltsam wie zauberhaft.
18.05.2020
~ Leipzina
Veröffentlicht von Leipzina
Etwas von mir zu erzählen, das fiel mir noch nie schwer, hier die richtigen Worte zu finden - das ist dennoch eine kleine Herausforderung. Vielleicht zunächst das Wichtigste für diese Seite: Ich schreibe gern. Für mich ist das Schreiben wie die „Erschaffung“ eines kleines Ausschnitts, ja eines Fensters, in meine Wahrnehmung und mein Erleben. Dabei macht es mir große Freude auf die Suche nach den richtigen Worten zu gehen. Das Beschreiben mag ich sehr. Auch und besonders weil es die Phantasie so wunderbar antreiben, bereichern, damit auf besondere Weise berühren und etwas in Bewegung bringen kann. Alle Beiträge von Leipzina anzeigen